ICH WOLLTE SCHON IMMER ZUM ZIRKUS...

...naja, nicht wirklich. ^^
Aber ich war schon immer von den dortigen Artisten begeistert. Schon als Kind fand ich es toll, wie sie durch die Lüfte flogen, sich verbiegen konnten und dabei auch noch ästhetisch aussahen. Später wurde mir natürlich auch noch bewusst, welch enorme Körperbeherrschung das einem Menschen abverlangt. Und da ich den Cirque du Soleil zwar mag, mich aber eher als absoluten Fan der Lucent Dossier Experience bezeichnen würde, hing ich natürlich immer fleißig vor deren Videos und fand beinahe alles toll, was sie anzubieten hatten (von der ganzen Atmosphäre, den Kostümen und schrägen Ideen mal abgesehen).

Da mittlerweile der Sommer ins Haus steht und ich endlich auch mal aktiv Sport treiben wollte, führte mich mein erster Weg zum Unisportzentrum. Da klangen zwar einige Sachen interessant, aber als in der Liste plötzlich Luftartistik auftauchte, war ich hin und weg. Sogar zeitlich passte es sich diesmal gut in meinen Semesterplan ein! Also fix eingetragen und fleißig der ersten Stunde entgegengehibbelt.
Bis dahin hab ich mir fleißig in Erinnerung gerufen, warum ich das tun will. Schließlich ist das nicht nur Rumhängen, sondern gleich Sport auf die harte Tour. Luftartisten arbeiten mit Trapezen, Seilen, Vertikaltüchern und Luftringen, wobei mir die beiden letzten eindeutig am besten gefallen.


Die Sporthalle zu finden war zunächst mal ein Abenteuer. Als Japanologie-Studentin hatte ich regelmäßig Kurse in dem Gebäude. Ich wusste auch, dass dort die Sportwissenschaftler ansässig waren, hab mich aber immer gefragt, wo diese Halle sein soll. Wie sich herausstellte, war diese Frage durchaus legitim, denn mit mindestens zehn freundlich in die richtige Richtung weisenden A4-Blättern wurde man einmal quer durch den Keller, treppauf und treppab gelotst. Da haben sich ganz neue Wege erschlossen - das Gebäude sah in dem Teil wie eine Dauerbaustelle aus und war befand sich in einem seltsamen Mix aus neu und absolut schäbig. Naja.

Nach dem Umziehen in Rekordzeit ging es endlich in die Halle. Das war und ist Zirkusfeeling pur! Schade nur, dass da alle in Sportklamotten rumlaufen und nicht irgendwie in Ethno-Hippie-Alternativ-Outfits oder ähnlichem. :) Der Grund: Neben den Luftartisten trainieren zur selben Zeit Jongleure und Akrobaten. Zu beiden Seiten der Halle flogen also Bälle, Keulen, Ringe, Pois, "Feuer"stäbe, wurden waghalsige Figuren gehoben und echte Kraftakte getätigt. Ein Jongleur stand sogar auf einem großen Ball, hat dabei einen Hula Hoop geschwungen *und* jongliert!! Wahnsinn.


Und ich also mittendrin. Mit Sportarten wie Aerobic, Cheerleading, Judo und Aikido (was die Armkraft angeht außerdem Zeitung austragen ;p) als Hintergrund, wenig Gefühl für ästhetische Bewegungen und noch weniger Kraft in Oberkörper, Bauch und Beinen. ^^;

Die Erwärmung fing zunächst ganz einfach mit ein bisschen Laufen und Springen an. Dann mussten wir uns quer durch die Halle robben, schieben und turnen. Ein angedeuteter Handstand, bei dem man mit jedem Mal ein paar Zentimeter vorwärtskommt, Radschlag,...hab ich schonmal erwähnt, dass in mir die irrationale Angst schlummert, mir dabei den Rücken zu brechen?! Trotzdem hab ich es so tapfer und un-plepsig wie möglich durchgestanden. Ein Trost war, dass meine Mit-Anfängerinnen es mir gleichgetan haben. Gemeinschaftsgefühl!
Weiter gings mit einem ausführlichen Stretching. Da ich Ballett toll finde und mir überlegt hatte, ob ich hier in Halle damit beginne, ist es sehr schön, dass Luftartistik viele Elemente daraus beinhaltet und wir ebenfalls auf Flexibilität und Körpergefühl trainiert werden. :) Und ich komme mit zehn Euro pro Semester wesentlich günstiger davon.

Dann ging es endlich an die Tücher. Zunächst durften wir ausgiebig das Material befühlen, damit rumspielen und uns probehalber dranhängen. Der Stoff gibt ja immerhin ziemlich nach, hält aber nach meinen Informationen zwei Autos! Dann konnten wir das erste Mal klettern. Ein gewisses Risiko war, dass ich auf Kirchtürmen und ahnlichem totale Höhenangst habe, als ich jedoch etwa drei bis vier Meter über dem Boden hing, war das gar kein Problem. :) Unsere Trainerin hat mich außerdem gefragt, ob ich schonmal am Tuch geklettert wäre, weil das bei mir ziemlich reibungslos verlief. - Nein, hab ich nicht, aber danke. :) Dann haben wir die eine standartmäßige Fußfessel gelernt, mit der man freihändig im bzw. am Tuch stehen kann. Schön soweit.
Die Zeit verging wirklich schnell und die letzte halbe Stunde hatten wir noch ein ausgiebiges Krafttraining. Wie schwer uns das fiel, muss ich wohl nicht erwähnen. Ich muss unbedingt daran arbeiten...^^; Eine Kraftübung war es, sich in eine Schlaufe in das Tuch zu hängen, sich kopfüber und rückwärts mit gegrätschten Beinen fallen zu lassen und wieder zurückzuwippen. Bitte was soll ich machen!?!
Ging seltsamerweise aber besser als erwartet.


In der nächsten Stunde kamen wir etwas weniger an die Tücher und haben dafür mehr Krafttraining gemacht. Sogar mit Gewichten an den Füßen. Muss ich mir mal für Zuhause zulegen. ;)
Weil ich schon ganz gut klettern und die Fußfessel konnte, durfte ich die glatt meinen Mit-Änfängern erklären. Und die erste Kopf-Über-Figur namens Moulin Rouge lernen! Sich daraus wieder hinaufzuziehen war allerdings echt grenzwertig...was soll das nur werden!? ^^;;
Dann haben wir noch gelernt, wie man einen Kokon macht und theoretisch hätte ich mich auch an einer Vorwärts- und Rückwärts-Arabesque versuchen können. Da ich aber nicht rumgesessen habe, als wir mit dem Krafttrainung durch waren, sondern fleißig weiter Medizinbälle gestemmt habe, war meine Armkraft hinüber und ich bin nicht einmal das Tuch raufgekommen. What a shame. Das war ziemlich frustrierend.
 Naja, und da heute aufgrund des Feiertages kein Training war, habe ich zuhause trainiert und texte euch hier zu. :)

Kokon

Arabesque rückwärts
Arabesque vorwärts

Mal sehen welche Figuren ich in der nächsten Woche lerne. Ich hoffe, dass ich bis dahin schon ein wenig an meiner Armkraft arbeiten konnte. Zum Glück gibt es Erfindungen wie ein Türreck für zuhause. :)
Und weil Bilder zwar schön sind, aber nicht zeigen, wie anstrengend die so 'leicht' aussehenden Bewegungen eigentlich sind, gibt es noch ein kleines Video (Ich frage mich dabei allerdings, warum sie unbedingt Unterwäsche tragen musste und noch dazu, ob sie keine schönere hatte...).






Zu guter letzt habe ich von der lieben a.Ura mit ihrem wirklich bezaubernden Blog a.Urora's Schneckenhaus, den ich erst kürzlich entdeckt und liebgewonnen habe, einen Blog-Award bekommen. Vielen Dank dafür! :)




Meine liebsten Blogs in dieser Kategorie sind:

Palans Welt
Goldkind in Worten und Werken 
Hot and Bothered
Pure Smoke


Zum Schluss noch die Regeln:

1. Poste den Award auf deinem Blog.
2. Verlinke die Person die dir den Award verliehen hat.
3. Gib den Award an 5 weitere Blogger (die weniger als 200 regelmäßige Leser haben) weiter.


So, das wars von mir. Genießt das hoffentlich weiterhin schöne Wetter und gönnt euch mal ein Eis!

p1